Aktualisiert: 15. April. 2023.
Von: Kai Hormann
Vorwort: Dieser Artikel soll eigentlich nur Natur- und Fotografie-begeisterten Mitmenschen das Naturschutzgebiet Großes Torfmoor näher bringen. Da ich dieses Moor schon seit frühester Kindheit kenne und mich neben der Fotografie, auch mit anderen Themen wie z.B. der Astronomie, Meteorologie, Paläontologie und Entomologie (Insektenkunde) schon relativ früh beschäftigt habe, möchte ich hier einfach meine Beobachtungen und die daraus für mich resultierenden Schlussfolgerungen darstellen. Ob sich meine Einschätzungen zumindest teilweise bewahrheiten, wird sich erst in Zukunft zeigen.
Natürlich sollen die hier von mir gemachten kritischen Bemerkungen kein Statement gegen den Naturschutz, oder noch abwegiger, gegen das Naturschutzgebiet Großes Torfmoor sein. Eigentlich ist es das genaue Gegenteil! Das Große Torfmoor, die umliegende Landschaft, und ihre tierischen & pflanzlichen Bewohner, sind mir nicht nur aus fotografischer Sicht ans Herz gewachsen. Ich versuche einfach, meine Gedanken als stiller, aber aufmerksamer Beobachter in Worte zu fassen. Nicht zuletzt auch, um im Zweifelsfall derjenigen Flora und Fauna ein Gehör zu verschaffen, welche es nicht unbedingt auf die Titelseite eines Magazins schafft. Vielleicht haben viele der übergangenen, nicht im Focus stehenden, oder vermeintlich nicht schutzwürdigen Arten von heute, schon einen Platz in der roten Artenschutz-Liste von morgen?
Kurz gesagt: Meine Sichtweise auf das Große Torfmoor ist vielleicht ein wenig „weit-winkeliger“, aber sie hat leider keinen Einfluss auf die weitere Vorgehensweise der Verantwortlichen in diesem Naturschutzgebiet. Als eine persönliche, von Vereinen, Fördergeldern, Ideologien, kurzfristigen Erfolgen und auch Berufs-unabhängige Meinung ist sie vielleicht dennoch von Interesse. Jeder Baum ist in Minuten gefällt, aber er benötigte Jahrzehnte um zu wachsen und den aktuellen Tieren dort Schutz zu bieten. Jede naturnahe-Wiese ist schnell gemäht, aber sie ist auch das Zuhause vom etliche Insekten, Amphibien und anderen Tieren. Jedes „künstliche“ Gewässer in diesem Gebiet ist in kurzer Zeit verlandet oder zugeschüttet, aber es bot einen vielfältigen Lebensraum und nicht zuletzt auch die Nahrungsgrundlage für fast Alles, was dort im Großen Torfmoor wächst, lebt und heimisch ist.
Aktuelle Eingriffe, Maßnahmen und Veränderungen im Großen Torfmoor:
Da Informationen bezüglich der aktuellen Maßnahmen, Eingriffe und Veränderungen auf den offiziellen Seiten der verantwortlichen Vereine leider gar nicht, oder nicht zeitnah veröffentlicht werden, versuche ich hier zumindest mal einen groben Überblick zu schaffen. Leider kann ich dabei häufig nur auf eigene Beobachtungen zurück greifen, da viele Aktionen und Maßnahmen nicht öffentlich erörtert werden:
Meine persönliche Einschätzung, bezüglich der erfolgten und geplanten Eingriffe von NABU und Biologischer Station in unserer Umgebung, habe ich auf einer zusätzlichen Seite zusammengefasst:
Namensgebung und Lage.
Das Naturschutzgebiet Großes Torfmoor befindet sich im Regierungsbezirk Detmold bzw. Ostwestfalen-Lippe in NRW. Dort liegt es im Kreis Minden-Lübbecke zwischen der Nordseite des Wiehengebirge und dem Mittellandkanal, welcher das Moorgebiet seit ca. 1910 von der Norddeutschen Tiefebene trennt. Durch die angrenzenden Ortschaften wird es, je nach Ortszugehörigkeit auch gerne als Nettelstedter Moor, Eilhausener Moor, Gehlenbecker Moor oder als Hiller Moor bezeichnet. Ortsübergreifend hat sich eigentlich der Begriff "Großes Torfmoor" etabliert.
Entstehung und Geschichte.
Das Große Torfmoor, welches heute mit ca. 470 ha Fläche zu den größten, ehemaligen Hochmooren/Regenmooren in NRW zählt, hat wie fast alle Moore seine Entstehung den damaligen klimatischen Bedingungen zu verdanken. Während der Saale/Riß-Kaltzeit vor ca. 347.000 bis 128.000 Jahren und der Weichsel/Würm-Kaltzeit vor ca. 20.000-18.000 Jahren, zwangen größere Gletschermassen die heutige Weser in ein Gebiet, welches in Folge der wasserundurchlässigen Ablagerungen des Flusslaufs die spätere Grundlage für die Entstehung des Großen Torfmoors erhielt. Im Laufe der Jahrhunderte konnte sich Niederschlagswasser in diesem natürlich entstandenen Becken sammeln und sorgte für das Absterben der ursprünglichen Vegetation. Hierdurch wurde auch die Grundlage für die Ansiedelung der ersten Moortypischen Pflanzen und Torfmoose geschaffen. Auf Grund der damals noch nicht vorhandenen Grenze, welche heute in Form des Mittellandkanals besteht, erstreckte sich das ursprüngliche Moorgebiet wesentlich weiter in nördlicher Richtung.
Da die abgestorbene Biomasse in dieser feuchten, aber Sauerstoffarmen Umgebung nicht wie normalerweise üblich, relativ schnell von Mikroorganismen zersetzt wurde, bildete sich im diesem Bereich eine Torfschicht, welche mit Hilfe der nachwachsenden Pflanzen/Moose im Laufe der Zeit immer stärker wurde und damit langsam in die Höhe wuchs. Auf Grund dieser Historie lässt sich das Große Torfmoor heute in die Reihe der ehemaligen Hochmoore bzw. Regenmoore zuordnen. Meine persönliche Betonung auf ein ehemaliges Hochmoor resultiert daraus, da aus meiner Sicht die leider sehr geringen Niederschläge der letzten Jahre nicht für ein sich selbst erhaltendes Hochmoor ausreichen werden. Insbesondere die Gewässer mit mooruntypischen Fischbesatz in den östlichen Bereichen des Großen Torfmoores werden durch andere Zuflüsse mit Wasser versorgt und werden bis heute durch neu überarbeitete Entwässerungskanäle reguliert. Natürlich wird dieses Naturschutzgebiet dadurch nicht weniger wertvoll, sondern abseits der Zielvorgaben vielleicht sogar artenreicher als zuvor geplant. Leider erscheinen viele, der von den Verantwortlichen aktuell durchgeführten Maßnahmen, in Hinblick auf die geänderten Gegebenheiten im Großen Torfmoor eher fragwürdig, insbesondere auch, da keiner dieser aktuellen Eingriffe/Maßnahmen in der Öffentlichkeit kommuniziert und erörtert wird.
Diese selbst erstellte Karte beinhaltet zusätzlich zu den üblichen Wegen und Parkplätzen, auch den östlichen Teil des Großen Torfmoores. Sie zeigt ein paar inoffizielle, aber sehr reizvolle Strecken im östlichen Moorgebiet. Alle markierten Wege sind legal begehbar und können natürlich auch kombiniert werden. Die Rettungspunkte stellen für einen eventuellen Notfall genaue Ortsangaben bereit, allerdings musste ich sie leider aus dem Gedächtnis einfügen, da keine genauen öffentlichen Daten zu finden sind. Trotzdem ein großes DANKESCHÖN an die örtliche Jugendfeuerwehr, welche diese hilfreichen Schilder nicht nur im Großen Torfmoor aufgestellt hat.
Navigationshilfe für Google Maps:
Wanderparkplatz P1, Gehlenbeck Frotheimer Str. /Moordamm: Link auf Google Maps
Wanderparkplatz P2, Gehlenbeck Moorbadstraße: Link auf Google Maps
Wanderparkplatz P3, Gehlenbeck Moorbadstraße: Link auf Google Maps (Guter Startpunkt, um das Moor kennenzulernen.)
Wanderparkplatz P4, Hille Geestmoordamm: Link auf Google Maps (Nicht mehr markiert, aber erreichbar.)
Wanderparkplatz P5, Nettelstedt auf dem Aspel / Geestmoordamm : Link auf Google Maps (Perfekter Startpunkt für Fototouren und die östlichen Niedermoor Bereiche.)
Wanderparkplatz P6, Nettelstedt Moorweg: Link auf Google Maps
Wanderparkplatz P7, Gehlenbeck Frotheimer Str: Link auf Google Maps
Karten-Rohdaten von: https://www.openstreetmap.org
Das Große Torfmoor: Wollgras im Frühjahr bei typischem Aprilwetter.
Menschliche Eingriffe im Moor.
Wie in vielen anderen Moorgebieten auch, wurde im großen Torfmoor im Zuge der wachsenden Besiedelung durch menschliche Eingriffe versucht, das Gelände mit Hilfe von Entwässerungskanälen für die Landwirtschaft trocken zu legen und nutzbar zu machen. Der dort zu findende Torf wurde wiederum mühevoll von Hand gestochen und diente im getrocknetem Zustand als Heizmaterial für die heimische Bevölkerung.
In späterer Zeit kam dann noch ein maschineller Torf-Abbau hinzu, welcher im Großen Torfmoor allerdings hauptsächlich der Gewinnung von Heilerde/Schlämmen für die medizinischen Bäder in den umliegenden Kurorten diente. Noch heute wird in diversen anderen Moorgebieten großflächig Torf abgebaut, um ihn als vermeintlich billige, aber für die Natur leider teuer erkaufte Blumenerde für den heimischen Garten zu vermarkten. Wer etwas zu Schutz der Moore beitragen möchte, sollte möglichst auf Torfhaltige Blumenerde verzichten und sich, statt dessen lieber einen Komposthaufen im Garten anlegen. Zumal Komposterde wesentlich nährstoffreicher ist als der naturgemäß sehr nährstoffarme Torfboden.
Insekten wie dieser Schmetterling (Landkärtchen) sind in den östlichen Niedermoor-Bereichen des großen Torfmoores zu finden.
Das Landkärtchen ist übrigens Tier des Jahres 2023 und benötigt die Brennnessel als Wirtspflanze.
Schutz und Renaturierung des Großen Torfmoor.
Anfang 1970 startete man schließlich erste Versuche, das Große Torfmoor durch zaghafte Wiedervernässung und andere Maßnahmen, in den, vermeintlich ursprünglichen Zustand zu versetzen. Um diesen ursprünglichen Zustand des Großen Torfmoors zu ermitteln, bedurfte es vermutlich umfangreicher Bodenproben nebst entsprechender paläobiologischer Pollen- und Pflanzenanalysen aus den einzelnen ursprünglichen Moorbereichen, um Hinweise auf die frühe, nacheiszeitliche Vegetation dieses Gebietes zu bekommen.
Mit Hilfe der voran genannten Pollenanalyse lassen sich in etwa auch die damaligen klimatischen Verhältnisse rekonstruieren aber leider nicht wieder herstellen. Auch der Einfluss einer, damals völlig anderen Vegetation und Beschaffenheit des Umlands, in Form von Wäldern/Bruchwäldern und deren Kühl-Effekte, wenigen Ackerflächen und kaum versiegelten Böden auf das damalige Lokalklima, wird dabei außer Acht gelassen.
Es bleibt also nur die Möglichkeit, die Renaturierung z.B. mit Hilfe der Erfassung von positiven oder negativen Indikator-Pflanzen zu beobachten/lenken, um möglichst nahe an eine „Lehrbuch-Definition“ eines Hochmoores zu kommen. Für einen langjährigen Beobachter dieses Gebiets ist das augenfälligste Beispiel der Kernbereich des Großen Torfmoores, der nahezu komplett von Bäumen und größeren Büschen befreit wurde, um den Wasserverbrauch/die Verdunstung durch diese Pflanzen in diesem Gebiet zu drosseln. Diese, vermeintlich einmalige, Maßnahme stellt aber nicht das eigentliche Problem dar. Es ist vielmehr die Tatsache, dass diese Eingriffe offenbar nicht nachhaltig waren und bis heute in regelmäßigen Abständen wiederholt werden müssen. Leider gibt es hierzu keine öffentlich zugänglichen Informationen.
Durch frühe und rigoros betriebene Maßnahmen der Wiedervernässung wäre ein Großteil dieser Bäume und Sträucher vermutlich auch von selbst abgestorben. Normalerweise entledigt sich ein gesundes und intaktes Hochmoor/Regenmoor von selbst seiner Bewaldung, da es die dort wachsenden Bäume etc. im Laufe der Zeit buchstäblich einfach ertrinken lässt.
Die Wasserflächen im großen Torfmoor können die abgesägten Stümpfe der ehemaligen Pflanzen nicht mehr verbergen.
Klimawandel und Lokalklima im Großen Torfmoor & Umgebung.
Leider geht auch der allgemeine Klimawandel nicht am Kreis Minden Lübbecke vorbei und zeigt sich mit milderen, niederschlagsreichen Herbst- und Wintermonaten sowie einem trockenen und teilweise sehr warmen Frühling und Sommer. Gerade in den Sommermonaten werden diese längeren Trockenperioden häufig nur durch örtliche Wärmegewitter unterbrochen.
Ein intaktes Moor hat hierbei auch einen nicht unerheblichen Einfluss auf das regionale Wettergeschehen/Lokalklima, da es in den heißen Sommermonaten mit Hilfe seiner Feuchtgebiete/Seen/Tümpel Verdunstungskälte an die Umgebung abgibt und damit warme und mit hoher Luftfeuchtigkeit gesättigte Luftmasse zu Kondensation/Wolkenbildung anregt. Genauer gesagt, ein gesundes, größeres Moorgebiet hilft sich bei der Beschaffung von wichtigen Niederschlägen selbst. Wenn ein Moor allerdings nicht intakt ist und mangels Feuchtigkeit + passende Vegetation keine Verdunstungskälte erzeugt, kehrt sich dieser Effekt vielleicht im schlimmsten Fall in das Gegenteil um.
Der dunkle, im Sommer relativ trockene und mangels Bäumen, unbeschattete Torfboden, speichert die durch Sonneneinstrahlung erzeugte Wärme und gibt sie, besonders in den kühlen Abend und Nachtstunden, in Form einer über dem Gebiet stehenden Thermik-Blase wieder ab. Das Resultat ist zumindest nach meinen Beobachtungen, dass die, in den Sommermonaten trotz Klimawandel immer noch entstehenden lokalen Wärmegewitter von der Moor-eigenen Thermik verdrängt werden und den für das Moor so wichtigen Niederschlag größtenteils im Umland abgeben. Das leider zu trockene Moor, gräbt sich also in den Sommermonaten vielleicht das Wasser und damit auch seine Lebensgrundlage, selbst ab.
Auch der in den Sommermonaten immer öfter ausbleibende Bodennebel über dem Großen Torfmoor zeigt meines Erachtens nach, dass die im Torfboden gespeicherte Wärme und mangelnde Luftfeuchtigkeit eine Kondensation verhindert. Die momentan laufende Ausdünnung des Baumbestands in den Randgebieten wird diesen Effekt wohl eher verstärken als abmildern. Leider wird auch dort nur ein kleiner Teil des geschlagenen Holz als, z.B. für Pilze und Insekten wichtiges Totholz, in der Natur belassen. Gerade der westliche Teil des Moores mit den vorhandenen, aber immer kleiner werdenden Bruch- und Sumpfwäldern, sowie der östliche Bereich mit seinen mooruntypischen, nährstoffreichen Gewässern, sollte daher in meinen Augen einfach unangetastet bleiben.
Auch die größten Bäume wie z.B. Pappeln sind in Minuten gefällt und für den Abtransport zerkleinert. Ein, von den Verantwortlichen immer wieder vorgebrachtes Argument, dass diese Bäume Wasser verbrauchen und nicht in unsere Landschaft gehören, halte ich für vorgeschoben und fragwürdig, da sich eine Silberpappel genetisch nur marginal von einer Schwarzpappel unterscheidet. Natürlich benötigten diese Bäume Wasser, aber sie stellten immerhin einen Lebensraum für diverse Tierarten dar, spendeten Schatten und dienten an den immer seltener werdenden Nebeltagen als Taufänger. Nicht zuletzt sind diese imposanten Bäume, genauso wie die umsorgten Kopfweiden im Kreis Minden-Lübbecke landschaftsprägend und sollten daher auch mit gleichen Maßstäben gemessen werden. Der Lebensraum und die Brutmöglichkeiten, welche diese großen Bäume boten, Ist durch die Abholzung aus Gründen des vermeintlichen Naturschutzes leider verloren.
Wildtieren wie z.B. dem Fuchs bietet das NSG großes Torfmoor im Moment leider keinen Schutz, da in den Wintermonaten regelmäßig
Hochsitze zu Jagd aufgestellt werden. Von den verantwortlichen Vereinen und Behörden gibt es leider keine Informationen darüber.
Flora und Fauna im Großen Torfmoor.
Natürlich freut es mich, wenn sich im umgestalteten Großen Torfmoor seltene oder selten zu beobachtende Vogelarten niederlassen, oder dieses Moor als Rast anfliegen, aber dieser, medial nutzbare Erfolg, sollte nicht zu Lasten der übrigen Flora und Fauna gehen. Das große Torfmoor und insbesondere seine noch mit Baumbestand bewachsenen Randgebiete bietet einer Vielzahl von Amphibien, Reptilien, Insekten und anderen Wildtieren und Pflanzen einen wichtigen Lebensraum. Es bleibt nur die Hoffnung, dass dieser vorhandene, intakte Lebensraum nicht einer dogmatischen Zielsetzung zum Opfer fällt.
Ein weiterer, vielleicht sogar der wichtigste Grund zum Handeln, ist der dramatische, Arten-übergreifende Rückgang der Insekten-Population. Alleine in den vergangenen ca. 30 Jahren hat der Bestand an Insekten in Deutschland, laut aktuellen Studien, um ungefähr 75 Prozent abgenommen! Natürlich ist dies leider eine ortsübergreifende Situation und nicht der Renaturierung eines Moores und erst recht nicht dem Naturschutz anzulasten.
Der Bestandsrückgang ist vermutlich dem übermäßigen Einsatz von Insektiziden und Pflanzenschutz-Mitteln im Zuge von dem in jüngerer Zeit stark intensivierten landwirtschaftlichen Anbau von sogenannten Energie-Pflanzen wie z.B. Raps oder Mais zu-zuschreiben. Leider wird dieser wirklich ernst zunehmende Zustand von der Politik und den Naturschutzverbänden zwar registriert, aber passende Gegenmaßnahmen bleiben bisher, offensichtlich dank erfolgreicher Lobbyarbeit leider aus. Auch die vermeintlich, der Renaturierung dienenden Eingriffe im Großen Torfmoor, können den für uns alle folgenreichen Rückgang des Insekten-bestand in absehbarer Zeit nicht rückgängig machen. Vielleicht wäre unseren kleinen, aber lebenswichtigen Mitbewohnern schon ein wenig geholfen, wenn das Mähwerk etwas weniger exzessiv eingesetzt würde und das geschlagene Holz einfach im Moor verbleibt, oder besser gar nicht erst geschlagen wird. Der Erfolg wäre vielleicht erst in ein paar Jahren sichtbar, aber dies sollte doch abseits aller Marketing-Strategien und Beschäftigungsmaßnahmen, die Sache wert sein?
Die andere Alternative wäre wahrscheinlich eine, mangels Bestäuber-Insekten leere Obst- und Gemüse-Theke im Supermarkt. Und ein, mangels Nahrungsgrundlage für Amphibien, Reptilien, Vögel, etc., sehr stilles Moor. Veränderte Umstände sollten vielleicht zu einer anderen Handlungsweise führen, bei der es zumindest aus meiner Sicht wünschenswert wäre, dass die Prioritäten der Vergangenheit weniger Einfluss besitzen.
Leider wird durch unüberlegten Aktionismus auch Etliches zerstört,
was in Jahrzehnten gewachsen ist...
Die Moor-Birke wurde, aufgrund ihrer wichtigen Rolle für den Erhalt einer möglichst hohen Biodiversität und ihrer hohen Resistenz gegenüber den immer stärker werdenden Einflüssen des Klimawandels, zum Baum des Jahres 2023 gewählt. Im Normalfall finden Moor-Birken ihren Platz in den Bruch- und Auenwäldern, welche als Übergangsbereich ein natürlicher Bestandteil von Moorgebieten sind. Moor-Birken können aber, wie andere Baumarten auch, nur einen gewissen Grad an Bodenfeuchtigkeit überleben, bevor sie buchstäblich ertrinken. Im Falle einer erfolgreichen Wiedervernässung dieser Hoch- und Niedermoore würden diese Bäume also ohne menschliches Zutun aus den Kernbereichen der Moore verschwinden und in die größer werdenden Übergangsbereiche dieser Gebiete ausweichen.
Hier ein Auszug von der Seite "Baum des Jahres" der Dr. Silvius Wodarz Stiftung:
„In Moor-Birkenwäldern herrscht eine ausgesprochen reichhaltige Biodiversität. Es gibt dort zahlreiche, darunter auch einige ausschließlich oder zumindest bevorzugt auf Moor-Birken und Moor-Birkenwälder spezialisierte Käfer-, Zikaden-, Wanzen-, Wespen- und Schmetterlingsarten. Mehrere Birkenpilz- und Täublingarten gehen gern mit den Moor-Birken in Symbiose. Auch der holzzersetzende Birkenporling befällt ausschließlich Birken. Diese ungewöhnlich hohe, spezifische Bindung diverser Pilz- und Tierarten an Moor-Birken macht deutlich, dass es nicht erst seit der letzten Eiszeit, sondern schon sehr viel länger eine gemeinsame, eine sogenannte Co-Evolution dieser Tier- und Pilzarten mit Moor-Birken gegeben hat.“
Und weiter:
„Die Moor-Birke wird zwar im Rahmen dieses langfristig angelegten Programms solche Standorte, die sie erst durch Abtorfung und Trockenlegung gewonnen hatte, bei Wiedervernässung aufgeben müssen. Doch in den sich ausdehnenden Randgebieten solcher wiedervernässten Moorflächen wird auch neuer und letztlich auch mehr Raum für Moor-Birkenwälder und Moor-Birkenmischwälder sein. Die Moor-Birke ist und bleibt die Charakter-Baumart dieses Lebensraums.“
Im Umland vom Großen Torfmoor oder Bastauwiesen könnten Moor-Birken zusammen mit anderen Baumarten also eine bedeutsame Funktion als Lebensraum und Schutzgürtel gegen Verdunstung und äußeren Nährstoffeintrag übernehmen, wenn Birken, Eichen etc. die Möglichkeit dazu bekommen würden.
Leider verhindern die immer wiederkehrenden Eingriffe eines fehlgeleiteten Naturschutzes im Kreis Minden-Lübbecke die nachhaltige Entwicklung dieser wichtigen Lebensräume. Die, von der unteren Landschaftsbehörde tolerierten und von der Biologischen Station Minden-Lübbecke oder NABU ausgeführten Abholzungen im Bereich Großes Torfmoor und Bastauwiesen, zugunsten von Bodenbrütern und Klimaschutz-Zielen werden langfristig vielleicht nicht die Erwartungen erfüllen.
Das weitere Vorgehen der Vereine und Behörden wird aus unserer ehemals artenreichen Naturlandschaft vermutlich eine Landschaftspark-ähnliche Karikatur ihrer selbst machen, die leider vielen der ursprünglich vorhandenen Tiere und Pflanzen keine Lebensgrundlage mehr bietet.
Verein Baum des Jahres e.V.
Hmmm...? Ist es nicht schon ein bisschen peinlich, wenn unser neuer „Ranger“ von NABUs Gnaden einen Hinweis bezüglich der Brutzeiten in das Naturschutzgebiet sprüht, während der „Naturschutz" à la Biologische Station Minden Lübbecke und untere Landschaftsbehörde Minden-Lübbecke in Sichtweite noch ein „kleines Werkzeug“ in den Bastauwiesen liegengelassen hat?! Dass ein Bagger offensichtlich auch zu den seltenen Bodenbrütern zählt, wusste ich leider nicht... Lustig! Realsatire könnt Ihr! Über den Rest kann man nur die Augen verdrehen und den Tieren und Pflanzen vor Ort viel Glück wünschen…
Beide Aufnahmen wurden am 28.03.2023 gemacht, also leider kein Aprilscherz.
Ein paar kleine Anmerkungen diesbezüglich:
1. Die, auf den Schautafeln erwähnte, 3 Meter dicke Torfschicht hatte mindestens ein halbes Jahrhundert Zeit, um im entwässerten Zustand CO² zu emittieren. Oder hat sich der Zersetzungsprozess aus Respekt vor den Naturschutz-Vereinen und Behörden zurückgehalten?!
2. Wenn die Bastauwiesen das benötigte Wasser nur durch Niederschläge, ähnlich einem Hochmoor bekommen, ist das Projekt auch ohne diese Bäume zum Scheitern verurteilt.
3. Sollten die Bastauwiesen ihr Wasser durch Aufstauung von Oberflächengewässern wie z.B. Bäche bekommen, wären diese katastrophalen Eingriffe nicht nötig gewesen, da Niedermoore problemlos selbst in der Lage sind, sich gegen Baumbewuchs zu behaupten, oder sich einfach mit dem vorhandenen Baum-Bestand arrangieren.
Aber es geht den Vereinen, laut den Schautafeln ja hauptsächlich um seltene Bodenbrüter… Dafür muss dann leider der Rest unserer Flora und Fauna über die Klinge, oder besser gesagt, die Motorsäge springen.
Klimaschutz oder Naturschutz zusammen mit Vereinen, welche ihre stereotype Vorgehensweise aus Tradition oder „Betriebsblindheit“ forcieren, kann im Zweifelsfall ziemlich „in die Hose gehen“…
4. Wenn es vielleicht aus der Tradition und Vergangenheit dieser Vereine heraus, nur um Vogelschutz in Gestalt von Bodenbrütern geht, sollten die Verantwortlichen sich fragen, wo diese Tiere Ihre Nahrung in Form von Insekten und Klein-Amphibien finden werden?
5. Wie werden sich diese Eingriffe in den nächsten Sommern auswirken, wenn die maschinell freigelegten, dunklen und damit wärmespeichernden Torfflächen durch die gefällten Bäume keinerlei Schatten mehr bekommen?
6. Natürlich hat der Kreis Minden-Lübbecke, die Biologische Station Minden-Lübbecke und der NABU Kreisverband Minden-Lübbecke bei dem Thema Abholzung aller großen Bäume im Großen Torfmoor und Bastauwiesen für eine vermeintliche CO² Speicherung in diesen Feuchtgebieten auch an die, bei steigenden Durchschnittstemperaturen, verstärkte Freisetzung von CO4 (Methan) gedacht, oder etwa nicht?
Ein aktueller Artikel zum Thema Methan-Emissionen ist hier zu finden: Feuchtgebiete setzen verstärkt Methan frei (spektrum.de)
Schlussfolgerung: Wenn diese Eingriffe in das örtliche biologische Gleichgewicht ohne jegliche Ausgleichsmaßnahmen in unmittelbarer Nähe erfolgen, kann man eigentlich nur hoffen, dass diese wertvollen Bodenbrüter lernen, Pflanzen zu bestäuben und mangels Nahrung notfalls den Pizzadienst kontaktieren…
Wenn beim Thema Klimaschutz die Stichworte: Klimaschutzzertifikate und Ökokonten fallen, oder auf Schautafeln ein paar Bodenbrüter als Argument dienen, die komplette restliche Flora und Fauna ohne jegliche ortsnahen Ausweichflächen PLATT zu machen: Respekt! ...dann könnte das Motto für die Verantwortlichen auch lauten: Wir sind mit passenden finanziellen Mitteln besonders gut zu Vögeln!
Wie schon in den vergangenen Jahren, geht das „Fläche machen“ durch Abholzen im Bereich unserer (noch) Feuchtgebiete und solche die es werden sollen, munter weiter. Insbesondere in den letzten Tagen im Februar wurde es noch einmal hektisch, bevor ab März der Baumschnitt aus Naturschutzgründen (!) verboten ist. Als Grund steht allen voran das Ziel, Baumlose, aber wertvolle CO² speichernde Feuchtgebiete zu schaffen. Diesbezüglich müssten aktuell sehr, sehr viele Dämme mit gehäckselten Holz versehen werden und auch dieses Holz sollte als Totholz vor Ort verbleiben. Zumindest dann, wenn die Aussagen der unteren Landschaftsbehörde der Realität entsprechen…
Was aber passiert, wenn die Niederschlagsmengen der nächsten Jahre nicht mehr für Feuchtgebiete in dieser Größenordnung ausreichen?
Man hätte dann hauptsächliche eines erreicht: Baumlose Gebiete! Vielleicht geht es ja vorrangig erst einmal nur um das „Look alike“ eines Feuchtgebietes? Bemerkenswerterweise geht es in der Öffentlichkeitsarbeit vorrangig um den Erhalt als CO² Speicher, auf den Schautafeln vor Ort, aber eher um seltene Bodenbrüter. Na ja...
Diese Eingriffe wären nachvollziehbarer, wenn begleitend dazu, Ausgleichspflanzungen für die immer zahlreicher entfernten Baum-Altbestände in unmittelbarer Nähe erfolgen würden. Damit würde zumindest eine gewisse Fairness gegenüber den, auf diese Bäume angewiesenen, Tieren gezeigt. Auch in der Öffentlichkeit würden diese, im wahrsten Sinne des Wortes, einschneidenden Maßnahmen vermutlich anders wahrgenommen.
Mindestens genauso wichtig wären Neuanpflanzungen aber, als ebenfalls CO² speichernde und nebenbei, positiv das Ortsklima beeinflussende „Rückversicherung“, welche bei einem Scheitern dieser großflächigen Projekte zumindest einen Teil der Folgen abschwächen könnte. Die ausbleibenden Niederschläge der letzten Jahre lassen das Ziel eines funktionierenden, CO² speichernden Hochmoors und entsprechender Feuchtgebiete leider immer fragwürdiger erscheinen. Wieviel Raummeter CO² liegen dort wohl aktuell?
Die Frage, warum die dort tätigen Vereine wie Biologische Station, NABU und verantwortliche Behörden diese, für Natur und Klima wichtige Sicherung nicht einsetzt, wird mit dem Mangel an Fläche und Finanziellen Mitteln begründet. Natürlich wird bei dieser Vorgehensweise der Natur- und Klimaschutz angeführt, aber vielleicht sind die Gründe auch, im wirtschaftlichen, oder finanziellen Nutzen zu finden…
Auf der Seite „Zukunft Moor, Gute Beispiele“ findet man, wie schon an anderer Stelle erwähnt, die Stichworte Klimaschutzzertifikate und Ökokonten, welche dabei eine zentrale Rolle spielen.
Wer profitiert davon?
Vereinfacht dargestellt, können Unternehmen, Firmen und andere Einrichtungen mit Klimaschutzzertifikaten und damit mit Hilfe des Großen Torfmoor, Bastauwiesen und Co. eine „grüne Außen Darstellung“ kaufen. Im Zweifelsfall auch, ohne effektiv an anderer Stelle in CO² vermeidende Maßnahmen zu investieren. Das Geld kommt zum Teil wiederum den verantwortlichen Vereinen zugute, welche damit unter anderem die wiederkehrenden „Sägearbeiten“ übernehmen.
Nun könnte man denken: Schön, dann gibt es ja auch Geld für Ausgleichspflanzungen! --- Hmmm?... Oder „Andere“ kommen auf den Gedanken, dass noch mehr Flächen auch noch mehr Einnahmen generieren. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…
Mit Hilfe eines Ökokontos lassen sich wiederum die Bastauwiesen und das große Torfmoor hervorragend nutzen, um an anderer Stelle Flächen zu versiegeln. Dabei kann, je nach Darstellung der Wertigkeit dieser Ökokonto-Flächen eine weitaus größere Fläche versiegelt werden, als die entsprechende Ökokonto-Fläche real abgebildet.
Die Niederschläge, welche für diese Gebiete notwendig sind, können mit diesen Einnahmen übrigens leider nicht gekauft werden….
Nachfolgend ein paar Artikel über Klimaschutzzertifikate, Ökokonten und Kompensationsflächen:
Spiegel: Greenwashing mit Waldschutzprojekten.
Spektrum der Wissenschaft: STORKS SPEZIALFUTTER - Keine Kohle, aber konsumieren.
BUND RSO: Eingriffsregelung - Kritik: Ausgleichsmaßnahmen, Ökokonto, Ökopunkte, Bebauungspläne & Flächenverbrauch "Legaler Betrug"
ARD, Report Mainz: Die Ökopunkte-Lüge - wie mit der Natur Kasse gemacht wird (YouTube Video)
NDR: Mangelnde Kontrolle bei Ausgleichsflächen.
Wieder einmal ist ein Rekordjahr auf Grund des immer schneller spürbaren Klimawandels mit passenden Rekordtemperaturen zu Ende gegangen. Mittlerweile sollte jedem bewusstgeworden sein, dass Dürren, auf Grund veränderter atmosphärischer Strömungsverläufe, genauso wie einzelne, örtlich begrenzte Niederschlagsextreme zusammen mit immer neuen Temperaturrekorden leider der zukünftige Standard bei uns sein werden. Die Eingriffe der verantwortlichen Vereine unter der Aufsicht der unteren Naturschutzbehörde des Kreises werden damit für mich immer fragwürdiger. Anstatt CO² speichernde, kühlende und nicht zuletzt auch Schattenspendende Baumbestände zu erhalten, werden diese, mit dem immer unrealistischer erscheinenden Ziel einer funktionierenden Moorlandschaft, weiter abgeholzt. Warum? Vermutlich, weil Marketing und Fördergelder immer noch verlockender sind, als mit sinnvollen und angemessenen Vorgehen auf die veränderten Umstände zu reagieren. Es ist wirklich traurig, dass der Kreis Minden-Lübbecke zusammen mit den profitierenden Vereinen unsere Natur im wahrsten Sinne des Wortes verheizt.
Ich habe am 08.12.2022 ein paar Fragen an die untere Naturschutzbehörde des Kreises gestellt und eigentlich sollten sich diese Fragen mit Blick auf das dort angebotene Geoportal selbst beantworten lassen. Leider habe ich dort, Stand 03.01 2023 keine Antwort gefunden.
Die Fragestellung lautete:
Bezugnehmend auf eine Aussage der Biologischen Station Minden-Lübbecke, welche besagt, dass sämtliche Abholzungen in den NSG Großes Torfmoor, Bastauwiesen und anderen Gebieten durch Ausgleichspflanzungen ersetzt werden müssen, ergeben sich ein paar Fragen.
1. Wo wurden diese Ausgleichspflanzungen in der Vergangenheit und Aktuell im Kreis realisiert?
2. Gibt es einen Zeitplan oder Rahmenbedingungen, welche ein Ende diese Rodungen absehen lassen?
3. Für welche Zwecke wird das, in den NSGs geschlagene Holz verwendet?
Bezüglich dieser simplen Fragen bekam ich die Antwort, dass diese Fragen nicht mit wenigen Worten zu erledigen sind. OK! Gut Ding will Weile haben, heißt es ja so schön… Aber wo sind dann die Ausgleichsflächen der vergangenen Jahre? Entweder sollte man das Geoportal ein bisschen kritischer sehen, da es für unseren Kreis eher eine Art „Serviervorschlag“ darstellt, oder es wurden vielleicht ein paar Informationen einfach „vergessen/übersehen“. Selbst die spärlichen Ausgleichsflächen, welche im Geoportal mit "GP" (Gehölzpflanzung) oder "AF" (Aufforstung) gekennzeichnet sind, weisen in den aktuellen Luftbildern wenig oder keinen Baumbestand auf. Link: Geoportal Kreis MInden-Lübbecke
Wer von Euch nicht weiß, um was es hier geht: Es gibt eine verständliche Erklärung der Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz vom Land Niedersachsen: Eingriffsregelung BNatSchG
Man darf gespannt sein, ob diese Fragen noch vor der Landratswahl am 15.Januar beantwortet werden?
Nicht nur "unsere Umgebung" hängt klimatechnisch am "Seidenen Faden“ ! Die Zeit für Marketing-Spielchen sollte auch bei uns vorbei sein!
Vier Wochen sollten für eine Antwort auf Fragen, welche normalerweise im Vorfeld beantwortet werden müssten, eigentlich reichen.
Insbesondere, wenn der Kreis Minden-Lübbecke zeitgleich weiter Beiträge in den sozialen Medien postet...
Update vom 16.01.2023:
Am 11.01.2023, also tatsächlich vor der Landratswahl habe ich eine ausführliche, oder zumindest wortreiche Antwort von der unteren Naturschutzbehörde bekommen.
Leider entpuppt sich die Aussage der Biologischen Station bezüglich einem Ausgleich für Abholzungen als nichtzutreffend. Auch die angezeigten Kompensationsflächen im Geoportal entsprechen nicht der Realität. Sie sind im Kreis Minden-Lübbecke weder aktuell noch öffentlich verifizierbar. Damit ist die Funktion des Geoportals als öffentliches Informationsmedium zumindest teilweise nicht mehr gegeben.
Einen Zeitplan bezüglich der Eingriffe scheint es nicht zu geben und die klimatischen Veränderungen der letzten Jahre lassen vermuten, dass diese Eingriffe bis auf weiteres, regelmäßig erfolgen (müssen).
Auf die Frage nach dem geschlagenen Holz wurde mittgeteilt, dass ein Teil in gehäckselter Form für Torfdämme verwendet wird. Ein anderer Teil soll als Totholz in den „randlichen Moorwäldern“ verbleiben. Aber wo sind die etlichen gefällten Bäume AUS den randlichen Moorwäldern geblieben?
Die eingeübten Vorgehensweisen sind offensichtlich zu bequem und verlockend für Vereine und verantwortliche Institutionen. Auf Grund stark veränderter Rahmenbedingungen sollte aber vielleicht trotzdem einmal über das "Weiter So" ohne "Plan B" nachgedacht werden.
Wie schon im letzten Beitrag vermutet, stehen auch im Dezember 2022 mal wieder etliche Hochsitze in unserem Naturschutzgebiet Großes Torfmoor und es stellt sich die Frage: Was wird dort, mit welcher Legitimation, von wem, wie lange gejagt?
Die Antwort könnte (und sollte) eigentlich von der unteren Naturschutzbehörde, der Biologischen Station Minden-Lübbecke, oder dem örtlichen NABU gegeben werden, aber leider geschieht dies nicht. Man kann nur vermuten, dass diese Frage entweder aus eigener Unwissenheit, oder mit Hilfe erfolgreicher Lobbyarbeit anderer Gruppen unbeantwortet bleibt. Übrigens ein Vorgehen, welches die, seit Jahrzehnten gleichartigen Eingriffe trotz extrem veränderter klimatischer Voraussetzungen, auch erklären würde.
Dem großen Torfmoor fehlt aktuell, Stand Dezember 2022, im Kernbereich ca. 50cm Wasserstand und damit wird die öffentlich gerne beworbene CO2 Speicherfähigkeit dieses ehemaligen Hochmoores leider immer fragwürdiger. Vielleicht geht es, abseits von „Zielen auf dem Papier“ irgendwann und ohne Hintergedanken einfach mal um realistisch erreichbare, sinnvolle Ziele für unsere Botanik?
Mit Ausnahme des Jahres 2021 waren die letzten drei Jahre sogenannte Mastjahre für unsere übrig gebliebenen Mooreichen im großen Torfmoor. Als Mastjahr werden Jahre mit überdurchschnittlichen Blütenständen und damit auch überdurchschnittlicher Samenproduktion dieser Bäume bezeichnet. Der Begriff „Mastjahr“ hat seinen Ursprung übrigens aus Zeiten, in denen die Bauern ihre Schweine in den Wald trieben, um sich an den vielen Eicheln satt zu fressen. Eigentlich sollten diese Mastjahre insbesondere bei Eichen nur alle 6-12 Jahre vorkommen, da sie als Voraussetzung ein überdurchschnittlich trockenes Frühjahr benötigen. Bei extremen Stress wie z.B. anhaltender Trockenheit spricht man aber auch von einer Notblüte, da der Baum sein baldiges Absterben vermutet und so noch einmal versucht, durch vermehrte Fruchtbildung Nachkommen zu generieren.
Normalerweise wäre dies ein perfektes Festessen für Schwarzwild, aber offensichtlich interessiert sich im großen Torfmoor kein Schwein dafür? Entweder haben sich unsere „Schwarzkittel“ also schon an anderer Stelle sattgefressen, oder sie haben vielleicht den Pizzaservice angerufen? Man darf also gespannt sein, ob auch 2022/2023 wieder Hochsitze für die Jagd auf offensichtlich appetitloses Schwarzwild in einem Naturschutzgebiet aufgestellt werden.
Leider bleiben die sehr verkürzten Fruchtfolgen bei den betroffenen Bäumen nicht ohne Folgen, da Blüte und Fruchtbildung überdurchschnittlich viel Energie von diesen Bäumen verlangt und sie dadurch, neben der Trockenheit, weiter schwächt. Der Grund für diese verkürzten Intervalle der Mastjahre ist vermutlich der Klimawandel.
Das Projekt der REGIONALE 2022 mit dem Leitbildprozess zum Thema „Zukunft Moor: Modellregion Bastauniederung“ könnte vielleicht einen positiven Effekt für unser „Flachland“ erzielen.
Bemerkenswerterweise wird bei der Diskussion über das Große Torfmoor, Bastauniederung und deren Bedeutung als CO² Speicher für den Klimaschutz aber die Tatsache verdrängt, dass der Klimawandel längst bei uns angekommen ist.
Als Natur-und Landschaftsfotograf konnte ich mich in Vergangenheit eigentlich darauf verlassen, dass relevante Wetterereignisse überwiegend aus westlicher und seltener auch aus östlicher Richtung in unsere Region ziehen. In den letzten 5 Jahren ist diese wetterbestimmende Grundströmung aber immer häufiger einer meridional verlaufende Südnord- oder Nordsüd-Strömung gewichen. Die Ursache hierfür ist hauptsächlich der verringerte Temperaturunterschied zwischen der nördlichen Polarregion und dem Europäischen Festland. Wenn das Meereis der Arktis/Antarktis schmilzt, hat dies einen großen Einfluss auf die Albedo der Polarregionen. Die dunklen Flächen des Meeres werden damit größer und absorbieren/speichern mehr Wärme als die hellen Eisflächen. Dieser positive Rückkopplungseffekt ist leider auch dafür verantwortlich, dass die Klimaerwärmung insbesondere in den Polarregionen wesentlich schneller und unaufhaltsam die Umgebung verändert. Der Kreis Minden-Lübbecke liegt, meiner Beobachtung nach, weder im Maritimen Einfluss der Küstenregion, noch im wetterbestimmenden Einfluss der Alpen. Im Prinzip ist diese Lage nicht unvorteilhaft, da sie die Wahrscheinlichkeit von Extremwetterereignissen zwar nicht ausschließt, aber vermutlich in einem gewissen Umfang verringert. Die letzten Jahre zeigen allerdings, dass Niederschläge in unserer Region nicht nur unregelmäßiger, sondern auch bedeutend weniger eintreten. Parallel dazu zeigen auch die Durchschnittstemperaturen im Kreis Minden-Lübbecke einen klar erkennbaren Trend nach oben. Ein kurzer Blick in Richtung Wiehengebirge bestätigt dies leider eindrücklich und vermutlich werden sich diese geänderten Klimatischen Bedingungen in den nächsten Jahren noch verstärken. Während in den letzten Jahren massiv Bäume für den angeblichen Moorschutz aus diesem Gebiet entfernt wurden, bietet der Kreis Minden-Lübbecke mittlerweile sogenannte Klimabäume für den heimischen Garten an, welche genau den kühlenden Effekt + CO² Speicher darstellen sollen, den die abgeholzten Bäume in unseren Schutzgebieten schon seit Jahrzehnten hatten.
Es ist eigentlich nicht überraschend, dass das Große Torfmoor und Umgebung trotz dieser eher widersprüchlichen Maßnahmen, aktuell (Sep. 2022) „mal wieder“ von einer extremen Trockenheit betroffen ist, welche auch mit viel Fantasie nicht dem verbliebenen Baumbestand in die Schuhe geschoben werden kann. Insbesondere mit dem Blick auf das Projekt REGIONALE 2022 ist leider nicht erwarten, dass die eingeübte Standard-Vorgehensweise der verantwortlichen Vereine in absehbarer Zeit geändert wird. Selbst eine örtliche Partei, welche die Farbe der Bäume im Namen trägt, hat offensichtlich kein Problem damit, z.B. zu Gunsten eines fragwürdigen Krankenhaus-Neubaus 16ha Wald zu opfern… Man darf sich also fragen, warum die örtliche Politik die Eingriffe der verantwortlichen Organisationen ohne Prüfung auf Sinnhaftigkeit durchwinkt.
Erst wenn der letzte große Baum entnommen wurde, wird man feststellen, dass Marketing und Fördergelder keinen Niederschlag ersetzen können.
Die „guten Beispiele“, welche auf der Seite „Zukunft Moor gute Beispiele“ in Punkt 1+4 dargestellt werden, zeigen übrigens, wie ein Naturschutzgebiet „vermarktet“ werden kann, um damit bei Bedarf an anderer Stelle Flächen zu versiegeln. Traurig!
Angefangen in der jüngeren Vergangenheit im Jahr 2018, reiht sich auch 2022 in die Jahre mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen und einem großen Niederschlags-Defizit ein. Der Sommer 2022 bricht dabei wohl leider (mal wieder) einige Rekorde in Bezug auf Durschnitts-Temperatur und mangelndem Regen. Dies geschieht mittlerweile nicht mehr örtlich begrenzt, sondern mit immer extremen Auswirkungen Europaweit/Weltweit. Auch unser kleines „großes Torfmoor“ zeigt, trotz erfolgter Maßnahmen zu Wiedervernässung, Beweidung und der Abholzung etlicher Bäume in den Randbereichen ein erschreckendes Bild, welches viele Fragen aufwirft. Es liegt jetzt in der Hand des NABU, der Biologischen Station Minden-Lübbecke und nicht zuletzt auch in den Händen des Kreis Minden-Lübbecke selbst, wie man auf diese, unschönen, aber sehr offensichtlich vom Klimawandel verursachten neuen Gegebenheiten reagiert. Viele Eingriffe, welche den traditionellen Vogelschutz der Vereine, oder die gewünschten CO2 Speicherfähigkeit eines funktionierenden Hochmoores als Ziel haben bzw. hatten, werden durch die rapide geänderten Klima- und Wetterverhältnisse leider keine Wirkung zeigen. Ein aktueller Blick auf das große Torfmoor, aber auch das Wiehengebirge zeigt, wie schnell der Klimawandel auch bei uns, für Tiere und Pflanzen dramatische und tiefgreifende Veränderungen zu Folge hat. Abseits allen Lehrbuchwissens, Selbstvermarktung und eingeübter Standard-Maßnahmen sollte spätestens jetzt unsere Natur und ihre Bewohner ernsthaft im Mittelpunkt stehen. Aussagen z.B. in der Lausch Tour APP zum „gestiegenen Grundwasser“ in den Niedermoor-Bereichen bei gleichzeitigen Wassermangel im Kreis Minden-Lübbecke lassen die vermeintlichen Ziele der Vereine sehr fragwürdig erscheinen.
Gibt es eine nachvollziehbare Erklärung, warum im Naturschutzgebiet Großes Torfmoor / Hiller Moor aktuell (nicht nur) die Randstreifen der Wege und Dämme gemäht werden? Insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass gleichzeitig die für den Insektenschutz wichtigen Blühstreifen an öffentlichen Straßen und landwirtschaftlichen Flächen entstehen und erhalten werden sollen? Interessiert sich von den Verantwortlichen eigentlich noch jemand ernsthaft für unsere Landschaft und ihre Bewohner, oder läuft das Ganze nur noch unter Selbstvermarktung und Fördergeldgenerierung?
Auch, wenn einige Bereiche dort, auf den ersten Blick und mit Hilfe von Dämmen, Bodenverdichtung und Drainagen noch akzeptable Wasserstände aufweisen, ist davon auszugehen, dass große Teile des Moores dafür umso stärker von Trockenheit betroffen sind. Der Dürremonitor des HELMHOLTZ Zentrum für Umweltforschung (Link) zeigt aktuell (Stand 02.06. 2022) für weite Teile im Kreis Minden-Lübbecke inklusive dem Großen Torfmoor eine außergewöhnliche Dürre mit steigender Tendenz an. Hierzu eine kurze Erklärung: Der Begriff "außergewöhnliche Dürre" ist der negativste Wert, welcher momentan zu Darstellung von Trockenheit genutzt wird.
Wie kann es also sein, dass das Große Torfmoor sich quasi wie eine Oase in der Wüste behauptet, obwohl der fehlende Niederschlag eigentlich nicht nur den Kern-Bereich des Hochmoores, sondern auch den Grundwasserstand im Umfeld des Moores beeinträchtigen müsste? Sollte der NABU Minden-Lübbecke und die Biologische Station eine, bis jetzt ungenutzte Form der Wassergewinnung entdeckt haben, würden sich bestimmt auch andere betroffene Landkreise über einen Tipp freuen, da dieses Problem in Zukunft wesentlich häufiger werden dürfte. Eine weitere Erklärung wäre vielleicht die Entwässerung von Gebieten außerhalb des Großen Torfmoors in den Kernbereich hinein, oder aber die Nutzung eines anderen, externen Zufluss/Grundwasseranschluss, mit dem das Ziel eines niederschlags-genährten Hochmoors natürlich aufgegeben würde. Letzteres würde auch die extrem unterschiedlichen PH Werte in den Gewässern erklären. Natürlich sind diese Überlegungen rein hypothetisch und ich gehe einfach davon aus, dass wir zu diesem und anderen Phänomenen im Großen Torfmoor eine logische Erklärung von den Verantwortlichen bekommen werden. Meine oft gestellte Frage nach einem "Plan B" bei dauerhaft ausbleibenden Niederschlägen würde sich damit erübrigen... Ich bin gespannt! Übrigens gibt es auch einen Verein, welcher sich beitragsfrei, gemeinnützig und mit viel Erfahrung um diese Gebiete kümmert: Der Name ist Natur. Vielleicht habt ihr ja schon mal etwas davon gehört?
Seit Ende Januar 2022 ist die Durchfahrt über den Geestmoordamm in/aus Richtung Hille verboten und durch eine Trecker Schleuse auch nicht mehr möglich. Das „Durchfahrt verboten“ Schild, welches aus Richtung Nettelstedt am Geestmoordamm steht, hat übrigens das Zusatzzeichen „400m“. Das heißt, der Parkplatz P5 ist weiterhin nutzbar. Normalerweise sollte dies auch für den Parkplatz P4 (Am Kanal) aus Richtung Hille gelten.
Da es zu dieser Jagd und der zeitlichen Durchführung im Großen Torfmoor vorab leider keine öffentlichen Informationen gibt, kann es unter Umständen passieren, dass Besucher das Moor nicht betreten dürfen. Weitere Einzelheiten oder ein Statement bezüglich der Jagd in einem Naturschutzgebiet gibt es von den verantwortlichen Institutionen und Vereinen im Moment nicht.
Ein lesenswerter Artikel zu diesem Thema kommt interessanterweise vom NABU Schleswig-Holstein:
https://schleswig-holstein.nabu.de/politik-und-umwelt/landnutzung/jagd/fakten-hintergruende/03841.html
Vielleicht nicht Tagesaktuell. Aber in Hinblick auf den Moderationsprozess im Landschaftsraum Großes Torfmoor und Bastauniederung sollten auch zukünftige örtliche Voraussetzungen nicht aus den Augen verloren werden.
Die Fähigkeit eines Moores CO2 zu speichern, ist maßgeblich mit seinem Wasserstand verknüpft und damit von ausreichenden, regionalen Niederschlägen abhängig. Ein trockenes Moor speichert nicht nur weniger CO2, es besitzt auch einen anderen Wärmehaushalt. In der Segelfliegerei werden diese trockene Moorgebiete übrigens auch als Thermiköfen bezeichnet, da der dunkle, trockene Torfboden insbesondere in den Abendstunden, wenn im Umland keine andere Thermik mehr stattfindet, noch gespeicherte Wärme abgibt.
„Eine trockene Torfoberfläche kann Temperaturen von über 60 ° C erreichen.“ * Es hängt also von der zukünftigen Niederschlagsmenge ab, ob die Eingriffe im Großen Torfmoor einen Sinn ergeben, oder auf Grund falscher oder ignorierter Prognosen das Lokalklima vielleicht sogar negativ beeinflussen.
Eigentlich sollte ständiges „Nachbessern“, in Form von maschinellen Eingriffen zu Erweiterung oder Erhaltung, sowie eine weitere Abholzung der Randgebiete des Großen Torfmoor nicht mehr nötig sein. Zumindest dann, wenn die Aussagen der verantwortlichen Vereine bezüglich eines „funktionierenden Hochmoors“ glaubhaft wirken sollen. Dem Kreis Minden-Lübbecke ist dies offensichtlich egal, solange das aktuelle Stichwort „CO2 Speicher“ fällt. Ich finde es persönlich aber sehr schade, dass ein wertvolles Gebiet wie das Große Torfmoor inklusive seiner Bewohner ohne Hinterfragen und öffentlicher Darstellung der jeweiligen Eingriffe, Vereinen überlassen wird, welche sich bezüglich Transparenz leider noch im 20. Jahrhundert wohlfühlen. Vielleicht gibt es die passenden Erklärungen ja demnächst in der „Lauschtour App“? Lukrative Wege in die Zukunft werden gerne genommen. Ob die örtliche, nicht immer marketing technisch, verwertbare Flora und Fauna dabei auf der Strecke bleibt, ist dabei eine andere Frage. Unser Großes Torfmoor liegt leider nicht in einer nennenswerten Landschaftssenke und ist ohne den Baumbestand in den Außenbereichen leider komplett der immer wärmer werdenden Witterung ausgesetzt.
*Quelle: https://www.klima.tu-berlin.de/klimatische_charakteristiken_von_mooren
Dieses "Tier", welches sich im Großen Torfmoor sichtlich wohlfühlt und schon seit mindestens 15 Jahren dort vorkommt, ist meines Erachtens nach, ein Bagger. Eigentlich ist es traurig, dass die Einleitung vom vorangegangenen Beitrag mit ein paar Anführungszeichen auch zu diesem Bild passt.
Die Aufnahme ist vom 14.08.2021. Vermutlich müssen Bagger, Motorsäge und Mähwerk auch weiterhin eingesetzt werden, um der Öffentlichkeit und damit auch den Geldgebern ein zumindest optisch funktionierendes Hochmoor zu präsentieren, welches in einer intakten Form diese Eingriffe eigentlich nicht nötig hätte. Leider werden diese konkreten Eingriffe in einem Naturschutzgebiet, in den Jahresberichten der verantwortlichen Orts-Vereine nicht aufgeführt oder erklärt. Anstatt aufzuführen, wie viele (kommerziell genutzte?) Obstbäume an anderer Stelle gesetzt wurden, wäre es vielleicht unter anderem, auch interessant, wie viele Kubikmeter Holz in den letzten 20 Jahren aus dem Großen Torfmoor entnommen wurden und was damit geschehen ist?
Natürlich werde ich von diesen Vereinen wie dem NABU, oder der Biologischen Station vermutlich als Spinner, Querulant oder eben als Möchtegern-Landschaftsökologe bezeichnet. Dies ist mir aber (ostwestfälisch ausgedrückt) ziemlich scheiß egal, solange diese Vereine ihre oft beworbene Transparenz nicht als nachvollziehbare Zahlen/Informationen darstellen und öffentlich machen. Zu Erinnerung: Mir geht es nicht um ein werbewirksam vermarkt-bares „echtes Hochmoor“ sondern um ein wichtiges Naturschutzgebiet, welches offensichtlich ohne kritische Nachfragen in die Hand von, zumindest nach meinen aktuellen Erkenntnissen, der Öffentlichkeit wenig auskunftsfreudigen Vereinen gelegt wurde.
Um in groben Zügen nachzuvollziehen, welche persönliche Einstellung ich zu diesem und anderen schutzwürdigen Gebieten habe, schaut Euch einfach mal diese sehr interessante Diskussion in der ZDF Mediathek an: Unser Wald – Klimaretter oder Klimaopfer?
Grob umrissen geht es eigentlich um unseren deutschen Wald, aber in der Kernaussage passt diese Diskussion auch zu unserem Großen Torfmoor.
Herr Precht teilt, insbesondere bezüglich der Corona-Pandemie mittlerweile sehr merkwürdige Ansichten, von denen ich mich hier ausdrücklich distanziere. Interessant sind aber die Aussagen und Argumente von Herrn Wohlleben bezüglich Naturschutz und Eingriffe in die Natur.
Dieses Tier, welches sich im Großen Torfmoor sichtlich wohlfühlt und schon seit mindestens 15 Jahren dort vorkommt, ist meines Erachtens nach, ein Nutria. Diese Tiere stammen ursprünglich aus Südamerika und sind vermutlich aus ehemaligen Pelzfarmen hier heimisch geworden. Die mit dem Meerschweinchen verwandten Nutria zählen somit zu den Neozoen, welche sich mit menschlicher Hilfe hier ansiedeln konnten, aber aus diversen Gründen nicht erwünscht sind. Nutrias ernähren sich fast ausschließlich vegetarisch und in diesem Bereich des Großen Torfmoores bleibt ihnen auch nichts anderes übrig, da Schnecken und Süßwasser Muscheln, welche sonst vereinzelt auf dem Speiseplan stehen, dort leider nicht mehr vorkommen. Der Östliche/Südöstliche Bereich kann es also nicht sein. ;-)
Da ich in den Sozialen Medien/Netzwerken von einem NABU-Vorstandsmitglied und zertifizierten Landschaftsführer als „Möchtegern-Landschaftsökologe, welcher sich lieber den Sachen widmen sollte, die ihm liegen“, betitelt wurde, verzichte ich jetzt mal auf Ortsangaben/ Aufnahmedatum und habe die Umgebung unkenntlich gemacht, damit das Tier keine Probleme von Professionellen-Landschaftsökologen bekommt.
Als Möchtegern-Fotograf belasse ich es beim Fotografieren und biete lieber keine Hilfe zum Selektieren.
Nutria, Waschbär, Marderhund, Nilgans, etc. sind hier (auch mit Hilfe des Menschen) angekommen und heimisch geworden. Die Dezimierung dieser Tiere wird ohne größere Kollateralschäden schwierig und mit dem Klimawandel werden wohl noch einige andere Arten dazukommen. Vermutlich ist es auch nur eine Frage der Zeit, bis z.B. die ersten Tigermücken im Moor angekommen sind und die verursachten Probleme der voran genannten Tiere in ein anderes Licht rücken. Die Natur kümmert sich leider nicht um den Naturschutz, ansonsten hätte sie es beim Neandertaler belassen und sich mit dem Homo Sapiens nicht selbst ein Bein gestellt. Aber auch dafür findet sie eine Lösung und dies wäre dann die erste evolutionäre Sackgasse, welche durch bewusste Überheblichkeit und Rücksichtslosigkeit der betroffenen Spezies zustande gekommen ist. Glückwunsch! Wir sind vielleicht die Ersten! Wollten wir nicht immer ganz Vorne mit dabei sein?
Als diplomierte Spezialisten eures Fachs solltet ihr eure, unter anderem hier genannten Eingriffe im Großen Torfmoor, schon sehr ausführlich und vor allem zeitnah und nachvollziehbar erörtern. Andernfalls könnte man Euch in die Reihe der „Diplomierten Fachleute“ einreihen, welche auch den Berliner Flughafen, die Schachtanlage Asse als Atommüllendlager, oder die Titanic geplant haben, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
p.s. Nutrias benötigen übrigens weder Motorsäge, Bagger oder Mähbalken, um künstliche Uferbereiche naturnah umzugestalten. :-)
Schade! Obwohl es Anfang des Jahres noch ein wenig Hoffnung für den Wasserhaushalt des Großen Torfmoores gab, zeigt sich aktuell (Mitte August 2021) ein ganz anderes Bild. Trotz der teilweise katastrophalen Niederschläge in NRW und Umgebung konnte das Große Torfmoor nicht von diesem regenreichen Sommer profitieren.
Nach meinen Beobachtungen scheinen die örtlichen Niederschläge auch dieses Jahr nicht zu reichen um ein funktionsfähiges, wachsendes Hochmoor zu generieren.
Die Erklärung hierfür sollte eigentlich von den verantwortlichen Organisationen kommen, zumal das Große Torfmoor damit seiner momentan, Medien und Öffentlichkeitswirksamen Rolle als CO² Speicher nicht mehr nachkommen kann. Der aktuelle Moderationsprozess im Kreis Minden-Lübbecke könnte und sollte diesen Umstand vielleicht auch berücksichtigen, um im Zweifelsfall einen „Plan B“ für dieses biologisch sehr wichtige Gebiet "in der Tasche zu haben".
Nachdem auf anderen Schautafeln schon die Birken als „Feinde des Moores“ herhalten mussten, geht es jetzt genauso martialisch weiter: Aus dem westlichen Randgebiet des Großen Torfmoores wird eine „Kampfzone“ gemacht! Na ja, man greift eben einfach auf den vertrauten Wortschatz zurück... Birken und andere Bäume würde ich bestenfalls als „Konkurrenten des Moores“ bezeichnen. Insbesondere, um Besuchern nicht zu suggerieren, dass Birken oder andere Bäume quasi als „Unkraut“ in einem Naturschutzgebiet gelten. Aber vielleicht ist genau dies gewollt?
Der sumpfig-feuchte Bruchwald war vielleicht zu Zeiten der Varusschlacht eine Kampfzone und momentan erinnern wirklich einige Teile an einen Truppenübungsplatz, aber eigentlich ist dieser Übergangsbereich in unserem, topographisch eher flachen Gebiet, völlig normal. Leider hat das natürlich entstandene Moor-Randgebiet an manchen Stellen die „Schlacht“ schon verloren, da im südlichen Bereich des Großen Torfmoores bereits eine große Lücke gesägt wurde. Vermutlich, um den eher wenig frequentierten Aussichtsturm am Moorweg in Nettelstedt zu rechtfertigen.
Im Gegensatz zu den Aussagen in der App sind viele Bäume dort nicht durch einen gestiegenen Grundwasser-Pegel abgestorben, sondern einfach durch den, sehr ungleichen "Kampf" mit der Motorsäge. Für die Einbindung in diese App hat die NRW-Stiftung übrigens 34.500,- Euro Fördergeld hingelegt.* Respekt, liebe Naturschützer! Das hilft unserer örtlichen Flora und Fauna natürlich weiter, auch wenn sie leider kein GPS hat.
*Quelle: https://www.nw.de/lokal/kreis_minden_luebbecke/luebbecke/22462879_Eine-digitale-Lauschtour-fuehrt-durch-das-Moor.html
Neben vielen anderen Faktoren hat insbesondere das Wetter einen wichtigen Einfluss auf ein, sich selbst erhaltendes Hochmoor bzw. Regenmoor. Wie der Begriff „Regenmoor“ schon vermuten lässt, ist das Große Torfmoor, zumindest westlich des Geestmoordammes also auf ausreichende Niederschläge angewiesen. Um dort ein Wasserreservoir für ein intaktes und funktionierendes Hoch/Regenmoor auch über die Sommermonate zu halten, sind ausreichende Regen/Schneemengen im Herbst/Winter, oder passender Niederschlag im Frühjahr und Sommer wichtig. Leider haben die extrem trockenen Jahre 2019/2020 diese Kriterien bei weitem nicht erfüllt und stellten damit, nicht nur Marketing-technisch, sondern insbesondere für die momentan noch vorhandene Flora & Fauna ein großes Problem dar.
Nach dem aktuellen Stand, Ende Mai 2021, hat sich die Lage für unsere „Viecher & Pflanzen vor Ort“ glücklicherweise ein wenig entspannt. Man kann nur die Daumen drücken, da es eigentlich nur darum gehen sollte!
Der östliche, vermutlich artenreichste Teil des Naturschutzgebietes: Die Teiche und Gewässer im östlichen Großen Torfmoor besitzen eine Wasserqualität, die einen Jahrzehntealten, stabilen Bestand an Teichmuscheln und div. Fisch-arten ermöglicht hat. Auf Grund dieser Umstände und des damit einhergehenden Nahrungsangebotes hat sich dort, neben dem Eisvogel, Haubentaucher, Silberreiher und anderen Arten auch eine kleine aber stabile Kolonie Kormorane angesiedelt. Interessanterweise ist der Wasserpegel dieses Gebiets auch in den letzten, sehr trockenen Jahren immer weiter angestiegen, obwohl diese Gewässer noch aktive Entwässerungskanäle in die Flöhte aufweisen. Dies führte in jüngster Zeit dazu, dass ein größerer Teil des Baumbestands dort abgestorben ist. Vermutlich wird dieser Bereich also nicht ausschließlich von Regenwasser gespeist. Auch die unterschiedliche Wasserfärbung, welche die Luftaufnahme zeigt, würde dazu passen. Allein von der Artenvielfalt, der Qualität der Gewässer und dem momentan funktionierenden, biologischen Gleichgewicht in diesem Gebiet, sollte der östliche Abschnitt also nicht einem Hochmoor zugerechnet werden. Es bleibt nur zu hoffen, dass dieses wertvolle Kleinbiotop damit vom Ziel einer Hochmoor-Renaturierung ausgeklammert wird und nicht einer "size matters" Politik mit Fördergeld-Maximierung zum Opfer fällt.
Eine bevorstehende Jagd auf eine Überpopulation Schwarzwild/Wildschweine hätte bezüglich der zahlreich aufgestellten Hochsitze problemlos erklärt werden können. Warum diese Jagd unbedingt im Kernbereich eines Naturschutzgebietes stattfinden muss, wäre eine vorherige Information der verantwortlichen Vereine wert gewesen. Update 25.01.2021: Mittlerweile sind die Hochsitze wieder aus dem Großen Torfmoor entfernt worden. Ob eine erfolgreiche Jagd stattgefunden hat, ist aus öffentlichen Quellen leider nicht zu erfahren.
Während in anderen Bereichen des Großen Torfmoors publicity-trächtig neue Tümpel gebaggert werden, wird, nicht nur im westlichen Teil, ein eine Reihe lange bestehender Gewässer offensichtlich künstlich verlandet. Sind dies keine wertvollen Laich-Gewässer? Warum gibt es keine Informationen darüber?
Diese merkwürdigen Pflanz-kästen werden schon seit längerer Zeit in den Gewässern im Großen Torfmoor eingesetzt, aber offensichtlich ist niemand dafür verantwortlich. Wozu sind sie gedacht und in welcher Weise dienen sie einer Renaturierung?
Ein großer Teil des landschafts-prägenden Baumbestands aus Pappeln, Birken, Erlen und anderen Baumarten ist mittlerweile nicht nur im Moor, sondern auch aus dessen Randgebieten entfernt worden. Tierische Bewohner, die diese Bäume als Refugium nutzten, werden einem schnellen, „optischen“ Erfolg geopfert. Die, 2013 in den örtlichen Medien versprochenen Neuanpflanzungen von ortsüblichen Bäumen, habe ich bis heute nicht gesehen. Eine Erklärung seitens der Verantwortlichen wäre nett und leider auch längst überfällig!
Viele, der stark rückläufigen Insekten- und Spinnen-arten, sowie Reptilien und Amphibien, benötigen unberührte Moor- und Feuchtwiesen für ihren Nachwuchs und zum Überwintern. Leider werden diese wichtigen Lebensräume im Früh- und Spätsommer, häufig zusammen mit Ihren Bewohnern, maschinell gemäht. Was hat dieses Vorgehen im Großen Torfmoor mit Naturschutz und insbesondere mit Insektenschutz zu tun?
Obwohl diese durch Windlast gekippte, aber nicht abgestorbene Erle im Großen Torfmoor verkehrstechnisch unbedenklich in eine kleine Feuchtwiese gefallen ist, wurde sie zum größten Teil zersägt und abtransportiert. Vermutlich war dieser Baum älter als die Verantwortlichen für diese Aktion. Aber wer ist dafür verantwortlich?
Eine, ehemals einzeln stehende Kiefer im nördlichen Randbereich des Großen Torfmoor. Auch dieser Baum wurde gefällt und das von den Verantwortlichen als wichtig hervorgehobene Totholz, abtransportiert. Das Holz und dieser Baum ist damit für die darauf angewiesenen Organismen verloren. Diese einzelne Kiefer hat niemanden gestört. Warum?
Zitat: Wikipedia, 18.04.2020, Entstehung: „...Stauwerke eingezogen und die atypischen Gehölze gefällt, da diese im jetzt wieder deutlich feuchteren Hochmoor abgestorben wären. Im Gegenzug wurden aber typische Bruchwaldbäume wie Erlen aufgeforstet“.
Meine Frage: Warum werden „atypische Gehölze“ gefällt, wenn diese durch die Wiedervernässung von selbst abgestorben wären? Brennholz statt wichtiges Totholz? Die letzten beiden Bilder zeigen überwiegend gefällte oder abgesägte Erlen! Wo sind die erwähnten Neuaufforstungen und warum wurden hier vorher „typische Bruchwaldbäume“ gefällt? Ein bisschen mehr Sinn + Verstand, bzw. Ehrlichkeit würde den Vereinen, welche im Großen Torfmoor und offensichtlich auch auf Wikipedia ihr Marketing betreiben, sicherlich gut zu Gesicht stehen!
Persönliches Fazit.
Vielleicht bin ich einfach nur ein typisch ostwestfälischer Dickkopf, der sich ohne Ausnahme für alle Bewohner des Großen Torfmoor einsetzt, weil er mit Ihnen dort aufgewachsen ist… Vielleicht sehe ich das Große Torfmoor und seine Flora & Fauna durch den Sucher meiner Kamera auch nur ein bisschen ortsübergreifender… Als einen wichtigen, klimatisch- und biologisch-relevanten Teil unserer Region und Landschaft!
Im Idealfall wird das Große Torfmoor wirklich innerhalb einer absehbarer Zeit zu einem vorzeigbaren und den Lehrbüchern entsprechenden Hochmoor/Regenmoor renaturiert. Unter Umständen wird dies aber auch nicht so schnell, bzw. auf Grund von Fehlentscheidungen oder dem Klimawandel gar nicht geschehen. Vielleicht sollten die Verantwortlichen das Hauptaugenmerk bei der Renaturierung deshalb eher auf eine, möglichst breite biologische Vielfalt und Artenreichtum setzen. Auch, wenn das Ergebnis vielleicht Marketing-technisch nicht optimal verwertbar ist. Ein intaktes Moor speichert im Idealfall große Mengen CO2, aber jeder Baum oder Strauch in diesem Naturschutzgebiet dient schon heute als CO2 Speicher. Dabei ist es völlig unerheblich, ob er als lebender Organismus oder als Totholz im Moor verbleibt. Zumindest sollte er aber nicht als finanziell lukratives, aber CO2 emittierendes Brennholz aus dem Großen Torfmoor entfernt werden, oder zu "unauffälligen" Verlandung der vorhandenen Gewässer dienen. Auch die durch den ehemaligen Torfabbau entstandenen Gewässer, wurden im Laufe der Zeit zu einem vielfältigen Lebensraum für Amphibien, Fische, Weichtiere und Insekten. Diese Gewässer jetzt aktiv zu verlanden oder zu zuschütten, um wiederum an anderer Stelle neue, durch einen Bagger entstandene und somit ebenfalls künstliche Gewässer zu schaffen, ist zumindest in meinen Augen, nur durch einen Fördergeld oder Werbewirksamen Aktionismus zu erklären. Die biologisch wichtigen Moor- und Magerwiesen in den Außenbereichen des Großen Torfmoor werden einerseits als ein vielfältiger Lebensraum dargestellt, aber andererseits von den Verantwortlichen rigoros gemäht, wenn es die leider immer häufiger zu niederschlagsarme Wetterlage zulässt.
Trotz dieser persönlichen Kritikpunkte ist das Große Torfmoor durch seine, zumindest im Moment immer noch vielfältige Flora und Fauna, ein lohnendes Ziel für jeden Besucher, welcher dieses Gebiet mit Respekt für seine Bewohner und im Zweifelsfall auch mit einem kritischem Auge betrachtet. Insbesondere in den Abendstunden oder Früh-morgens wird die Landschaft häufig in ein wunderbares Licht getaucht.
Erlebt und genießt das Große Torfmoor als (noch) vielfältigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen! Wer möchte, das dies so bleibt, der darf dort gerne Fragen stellen und sollte sich im Zweifelsfall nicht mit stereotypen Antworten zufrieden geben.
Warum ich einen Großteil dieser Eingriffe der dort verantwortlichen Vereine im Großen Torfmoor / Hiller Moor, oder den Bastauniederungen mittlerweile kritisch sehe, habe ich neben den hier aufgeführten Beispielen, auch auf folgender Seite noch einmal ausführlich dargestellt. Link: Naturschutz im Moor?
Auf den ausgeschilderten Parkplätzen, rund um das große Torfmoor wurden in den letzten Jahren des öfteren Fahrzeuge aufgebrochen.
Aus diesem Grund sollten besser keine Wertgegenstände im Auto verbleiben.
Hunde sollten nach Möglichkeit ganzjährig an die Leine genommen werden, damit sie nicht eventuell aufgescheuchten Hasen, Rehen, etc. nachstellen können. Ich selbst habe in letzter Zeit ein paar mal Hilfe bei der Suche nach entlaufenen Hunden leisten müssen, die laut Besitzer „noch nie auf Wild angeschlagen haben“.
Mücken, Bremsen und Zecken können in den Sommermonaten lästig werden. Man sollte aber bedenken, dass man sich in ihrem Territorium bewegt und nicht umgekehrt. Im Bedarfsfall kann ein Mückenschutzmittel, langärmelige Kleidung und lange Hose also von Vorteil sein.
Wildtiere sind immer ein lohnenswertes Motiv für einen Naturfotografen. Trotzdem sollte man Ihnen natürlich nicht nachstellen, sondern einfach eine längere Brennweite nutzen. Wer sich ruhig und langsam im Moor bewegt, hat generell mehr Chancen auf passende Aufnahmen. Brutgelege, Nester und vermeintlich verwaiste Jungtiere sind „no go Area“ !
Plastikflaschen, Tüten, Verpackungen und anderer Abfall haben im Moor nichts zu suchen, also bitte wieder mitnehmen! Wer beobachtet,
dass dort illegal Müll entsorgt wird, sollte sich, wenn möglich, die Kennzeichen merken und an die Lübbecker Stadtverwaltung, oder das Kreisumweltamt wenden.
Die, teilweise mit Obernkirchner Sandstein geschotterten Rundwege im nördlichen Teil des großen Torfmoors, sind bei Nässe selbst mit guten Wanderschuhen sehr rutschig. Dies gilt auch für die angelegten Holz-Stege.
... gibt es in der Fotogalerie unter der Rubrik "Natur und Landschaft" zu sehen.
Ein kleine Orientierungshilfe:
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© Kai Hormann
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